Das Pilotprojekt muTiger-Schule am Gymnasium Am Stoppenberg: Pionierarbeit für Zivilcourage
Auch in kritischen Situationen für Mitmenschen einstehen, selbst wenn andere wegschauen: Das ist Zivilcourage. Als ein Vorreiter bietet das Gymnasium Am Stoppenberg, das unter der Trägerschaft des Bistums Essen steht, Zivilcourage-Trainings für Schülerinnen und Schüler an. Die Trainings sind Teil des Projekts muTiger-Schule. Es wird von der muTiger-Stiftung angeleitet und von der RAG-Stiftung finanziert. Im Zuge dieses Pilotprojekts stehen neben Zivilcourage auch Module zu den Themen Achtsamkeit und (Cyber-)Mobbing auf dem Programm. Damit soll das Essener Gymnasium anderen Schulen ein Beispiel geben.
Sozialkompetenz und Hilfe zur Selbsthilfe bilden den Kern
Durch diese Initiative erlangen die Kinder und Jugendlichen nicht nur ein profundes Verständnis für Achtsamkeit und Mobbing-Prävention. Sie gewinnen auch wichtige Kompetenzen, um in ihrer Schule und ihrem täglichen Leben positive Veränderungen zu bewirken – indem sie achtsam und mutig Zivilcourage zeigen.
Das Modul Zivilcourage ist darauf ausgerichtet, den Teilnehmenden der Klassen 9 und 10 die Bedeutung von mutigem Eingreifen in verschiedenen Situationen nahezubringen. Trainer Ernst Nieland bringt die Kernbotschaft auf den Punkt:
„Es geht uns darum, den jungen Menschen Sozialkompetenz zu vermitteln und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu lehren. So wissen sie in prekären Situationen, wie sie handeln können.“
Das Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler nicht nur in Theorie und Praxis zu schulen, sondern ihnen auch das Vertrauen in ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten zu geben. Dabei sollen sie sich natürlich niemals selbst in Gefahr bringen: Sie lernen, in Situationen, die sie selbst nicht bewältigen können, Hilfe zu holen und zum Beispiel die Polizei zu alarmieren.
Zivilcourage-Trainings in Theorie und Praxis
Und so sind die Trainings aufgebaut:
- Einführung in Zivilcourage: Anhand von Kennenlern-Runden und Diskussionen werden die Grundlagen und die Bedeutung von Zivilcourage erörtert.
- Praxisbeispiele und Filme: Durch die Präsentation verschiedener Situationen und das Anschauen von Filmen wird ein realistisches Bild vermittelt, das die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken und Reflektieren anregt.
- Pyramide der Selbstbehauptung: Dieses Konzept hilft den Teilnehmenden zu verstehen, wie sie sich in unangenehmen Situationen behaupten können.
- Live-Szenarien und Rollenspiele: Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, durch Rollenspiele das Gelernte praktisch umzusetzen und ihre Reaktionen in einem geschützten Rahmen zu testen.
- Vertiefung spezifischer Themen: Intensive Auseinandersetzung mit Themen wie verbale und nonverbale Kommunikation, Interventionstechniken, Rassismus, Recht am eigenen Bild und häusliche Gewalt.
- Nachbetrachtung und Reflexion: Besonderer Fokus liegt auf der Reflexion der praktischen Übungen, die von den Schülerinnen und Schülern als besonders wertvoll wahrgenommen werden.
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